Karte (Kartografie) - Königliches Museum für Zentral-Afrika (Royal Museum for Central Africa)

Königliches Museum für Zentral-Afrika (Royal Museum for Central Africa)
Das Königliche Museum für Zentral-Afrika, kurz Afrikamuseum, in der belgischen Gemeinde Tervuren bei Brüssel, früher das Museum von Belgisch-Kongo (Museum van Belgisch Congo; Musée du Congo Belge), ist gleichzeitig Museum und Forschungseinrichtung.

Entstanden ist es im Zuge des belgischen Kolonialismus. Nach und nach wurde es modernisiert, so dass auch teilweise die belgischen Kolonialverbrechen im Kongo angesprochen werden. Dennoch bleibt die Ausgestaltung und der Umgang mit der Vergangenheit ein umstrittenes Thema.

1885 hatte König Leopold II. von Belgien auf der Kongokonferenz in Berlin die übrigen europäischen Mächte und die Vereinigten Staaten dazu bewegt, ihm die Aneignung des rohstoffreichen Gebiets des Kongo zu gewähren. Von Europäern war die Region bis dahin nur wenig erschlossen. Weil die Geschäfte im Freistaat Kongo zu Beginn schleppend liefen, musste Leopold vom belgischen Parlament ein Darlehen beantragen und die Belgier vom Nutzen seines Vorhabens überzeugen. Zu diesem Zweck baute er 1897 im Park von Tervuren mehrere kongolesische Dörfer auf. Dort stellte er – in der Art einer seinerzeit populären „Völkerschau“ – „echte Afrikaner“ aus und präsentierte sie als Attraktion im Rahmen der Weltausstellung. Die Schau besuchten rund 1,2 Millionen Menschen. Im Jahr darauf gründete Leopold das Museum.

Die seit 1957 gezeigte Hauptausstellung des unmittelbar im Norden des Parks von Tervuren gelegenen Museums konzentrierte sich zum größten Teil auf Belgisch Kongo, die ehemalige Kolonie Belgiens. Es wurden aber auch das gesamte Kongobecken, Mittel-, Ost-, Zentral- und Westafrika berücksichtigt.

Zu den ersten Kuratoren des Museums gehörten Théodore Masui (1863–19??), Alphonse de Haulleville (1860–1938), Emile Coart (1859–1924) und Joseph Maes (1882–1953). Die ersten Museologen in Tervuren standen unter dem Einfluss des britischen und amerikanischen Evolutionismus und des deutschen Diffusionismus.

Nach der Unabhängigkeit der Demokratischen Republik Kongo im Jahr 1960 verlegte es den Schwerpunkt seiner Arbeit auf Ethnographie und Anthropologie.

Am 30. April 2010 feierte das Museum aufwändig seinen 100. Geburtstag. Es war vom 1. Dezember 2013 an geschlossen und wurde im Dezember 2018 mit neuer Konzeption wieder eröffnet. Joachim Fritz-Vannahme schrieb in der Zeit, man müsse den Diskussionen Rechnung tragen, die von Autoren wie Adam Hochschild und Ludo de Witte ausgelöst worden sind. Dabei geht es um das persönliche Verhalten von Leopold II. sowie um die Ermordung des Politikers Patrice Lumumba, in die Belgien verstrickt war. Der bisherige Blick auf die belgische Kolonialgeschichte sei zu museal gewesen, daher müssten die reichen Museumsbestände neu präsentiert werden.

Das Museum gab die Annales du Musée (Royale) du Congo Belge heraus.

 
Karte (Kartografie) - Königliches Museum für Zentral-Afrika (Royal Museum for Central Africa)
Land (Geographie) - Belgien
Flagge Belgiens
Belgien (amtlich Königreich Belgien, ) ist ein föderaler Staat in Westeuropa. Es liegt zwischen der Nordsee und den Ardennen und grenzt an die Niederlande, Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Belgien hatte im Jahr 2020 rund 11,6 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 30.688 Quadratkilometern. Mit 378 Einwohnern pro Quadratkilometer zählt Belgien zu den am dichtesten besiedelten Staaten. Zum Vergleich: Belgien hat so etwas mehr Einwohner als das deutsche Bundesland Baden-Württemberg auf einer Fläche, die etwas größer als die Fläche des Bundeslandes Brandenburgs ist oder etwa 6/7 der Fläche des Bundeslandes Baden-Württembergs entspricht. Auch ist Belgien ein wenig dichter als Baden-Württemberg besiedelt. Der Grad der Urbanisierung Belgiens ist mit fast 98 Prozent der höchste in Europa. Brüssel ist die Hauptstadt und Sitz der belgischen Königsfamilie sowie Zentrum der größten Agglomeration. Die bevölkerungsreichste Stadt ist Antwerpen, gefolgt von Gent, Charleroi, Lüttich (Liège), Brüssel, Brügge (Brugge), Namur und Löwen.

Seit der Unabhängigkeit 1830 und Verfassungsgebung 1831 ist Belgien eine parlamentarische Erbmonarchie (siehe auch belgische Monarchie). Der Norden des Landes mit den Flamen ist niederländisches, der Süden mit den Wallonen französisches Sprachgebiet (vgl. Flämische und Französische Gemeinschaft). Die Region Brüssel-Hauptstadt ist offiziell zweisprachig, jedoch mehrheitlich frankophon bewohnt. Im deutschsprachigen Gebiet in Ostbelgien sind Standarddeutsch und westmitteldeutsche Mundarten verbreitet (vgl. Deutschsprachige Gemeinschaft).
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
EUR Euro (Euro) € 2
ISO Sprache
DE Deutsche Sprache (German language)
FR Französische Sprache (French language)
NL Niederländische Sprache (Dutch language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
  •  Deutschland 
  •  Frankreich 
  •  Luxemburg 
  •  Niederlande